Reduziere! [365-in-365 | Status-Update #4]

Angeblich sieht nur jede vierte Person Putzen und Aufräumen als eine ärgerliche Pflicht. Ich muss zugeben: Ich dachte, es sind mehr. Ich dachte, ich gehöre der Minderheit an, die gerne putzt und aufräumt. Aber warum tue ich es überhaupt gerne?

„Was du heute kannst entsorgen…“

Die meisten Menschen (55%) fühlen sich in sauberen und aufgeräumten Bereichen einfach wohl. Für viele (40%) ist auch der gesundheitliche und hygienische Aspekt ein Thema. Ich erkenne mich eindeutig in beiden Gruppen wieder.

Ordnung führt zum Überblick über die Besitztümer. Und wenn ich einen Überblick über meine Sachen habe, dann weiß ich genau, was ich bereits besitze. Doppel- und Fehlkäufe werden dadurch massiv reduziert. Ich weiß, was benötigt wird. Und nur das wird gekauft. Und so wird der Konsum reduziert.

Die Ordnung um mich herum führt zu mehr Ruhe in mir selbst: Die Silent To Dos* schreien nicht nach meiner Aufmerksamkeit. Ich verliere keine Zeit, nach Sachen zu suchen (denn alles hat seinen oder ihren Platz). Ich bin entspannter und habe mehr Zeit.

Die Idee des Swedish Death Cleaning spricht mich schon jetzt an: Was passiert mit den ganzen Sachen, wenn es mich mal nicht mehr gibt? Möchte ich, dass man sich an mich als eine Last erinnert (an all die Dinge aus meinem Besitz, die man sortieren und entsorgen musste – oder schlimmer: nur entsorgt hat, ohne einen Gedanken an das Leben zu verschwenden)?

Und: Familie, Freund:innen, Nachbar:innen können uns jederzeit besuchen kommen. Ohne dass ich an Wäscheberge, Buchstapel etc., etc. denken muss.

Ich genieße die Ordnung zu Hause. Ich räume gerne auf und putze gerne. Und euch in diesem Jahr darüber zu berichten, hilft mir, am 365-in-365-Projekt dranzubleiben, weiterzumachen, nicht zu früh aufzugeben, neue Routinen aufzubauen. Denn: Dieses Projekt wird wahrscheinlich nie vollständig abgeschlossen werden können. Ich muss auch nach diesem einem Jahr achtsam bleiben und nicht zulassen, dass neue Sachen unser Zuhause wieder füllen. Laufend achtsam sein und nicht nur alle paar Jahre groß ausräumen.

Weitere Erkenntnisse nach dem ersten Drittel der Zeit:

  • Lebensmittel mit anderen teilen, bevor sie schlecht werden. Wenn man weiß, man wird sie nicht verbrauchen können (Urlaub, Einladung zum Essen angenommen, zu viel gekauft, vergessen). Aber auch, wenn man weiß, man wird sie nicht verbrauchen (z. B. neue Teesorte, die man zum Probieren gekauft oder geschenkt bekommen hat, schmeckt nicht). Vom Herumliegen wird’s nicht besser. Und weil es echt schade um die Ressourcen (und oft auch die Tiere) ist.
  • Achtsam beim Schenken sein: Dinge verschenken, die andere brauchen (können) oder schnell verbrauchen werden (z. B. Essbares).
  • Nein sagen (beim Einkaufen, zu ungewollten Geschenken) und nein akzeptieren („nobody wants your stuff“)

So, und abschließend noch die Liste der Gegenstände, die unser Zuhause zwischen 16.02.2025 und 15.03.2025 verlassen haben (im vierten Monat unserer Challenge waren es 81 Gegenstände, was in Summe 518 Sachen ausmacht – damit ist das Ziel per 15.03.2025 zu 142% (über-)erfüllt):

  • 1 Metallbox klein
  • 1 Radlerhose Damen
  • 4 neue Thermoleggings
  • 2 Strümpfe
  • 1 Damensocken
  • 1 Damenfüßlinge (1 Packung)
  • 1 Schal
  • 1 Thermojacke
  • 7 Damenpullis
  • 1 Kleid
  • 1 Pyjama
  • 2 Bademäntel
  • 1 Damenbluse
  • 1 Sonnenhut Herren
  • 1 Bauchtasche
  • 1 neue Kosmetiktasche
  • 6 neue (Gel-)Schuheinlagen
  • 4 Bücher
  • 2 Werbestifte (weitere sechs habe ich mich entschlossen doch zu behalten – ich brauche immer wieder welche bei meinen Vorträgen)
  • 1 Kaffeemesslöffel
  • 1 Vorlegegabel
  • 2 Einkaufswagenlöser (Werbemittel)
  • 1 Kühlschrankmagnet (Keramik) – eines der wenigen Dinge, das weggeworfen wurde, nachdem es nach einem Fall nicht mehr reparierbar war…
  • 1 Verschlussclip
  • 22 Zeitschriften
  • 1x dreiteilliges Salz/Pfeffer Set
  • 1x dreiteilliges Öl/Essig Set
  • 2 neue Trinkflaschen (aus Plastik)
  • 3 Brillenputztücher (Stoff)
  • 1 Flieder, der schon wirklich zu groß für die Loggia war und nun sein neues Zuhause in einem Garten genießt 🙂
  • 1 Dekofigur
  • 1 Kristallzuckerdose
  • 2 Stückseifen
  • 2 Geschenke

Außerdem…

  • … habe ich 4 Eierkartons verschenkt (aber vorerst besteht kein Interesse, weitere abzunehmen, die ich leider wegwerfen habe müssen) sowie
  • … 3 (Einkoch-)Gläser einer Freundin abgegeben, die sie für Selbstgemachtes, wie Marmeladen und anderes verwenden wird.

Wie sieht es bei euch aus? Putzt und räumt ihr gerne auf? Warum?

* Das erwähnte Buch von Fumio Sasaki habe ich gelesen und eine kurze Rezension darüber geschrieben.

Alle Beiträge zu dieser Reihe findet ihr unter dem Tag 365-in-365.