Alle Bücher, die ich kaufe oder die sonst in meinen Besitz kommen, möchte ich irgendwann (nochmals) lesen. Aber: So many books, so little time. Und auf diese Art und Weise stapeln sich meine ungelesenen Bücher immer mehr. Ich „leide“ unter Tsundoku* nur insofern, dass der Platz im Bücherregal inzwischen eine echte Mangelware ist, und dass ich aus Zeitmangel nicht zum Lesen aller dieser Bücher komme.
Eine kleine Hilfe im Jahr 2024 sollte eine Buchchallenge „12 in 2024“ bringen:
Mindestens 12 Bücher (Romane) lesen, die ich besitze und noch nicht gelesen habe. Bücher, die ich abbreche und solche, die ich nicht nochmals lesen möchte, aussortieren.** Und so die Anzahl der Bücher (potenziell) reduzieren.
Diese Buchchallenge habe ich am 21.07.2024 abgeschlossen – in Summe habe ich bis dahin 22 Bücher gelesen, darunter eben diese 12.
Und da es bereits August ist, die Geschäfte bereits Lebkuchen führen (Weihnachtssüßigkeiten folgen sicherlich bald) und wir uns alle bald Gedanken über die (Weihnachts-)Geschenke machen werden, teile ich unten gerne mit euch die Bücher, die mir besonders gut gefallen haben (und daher nicht aussortiert wurden). Als potenzielle Inspiration für eure Geschenke-Suche. Und solltet ihr das eine oder andere Buch selbst lesen, bin ich auf eure Meinung neugierig!

In Lesereihenfolge:
- T. Kingfischer „Nettle & Bone“
Wenn ich erkältet bin und das Haus nicht verlasse, neige ich dazu, Bücher zu verschlingen. So war es auch mit „Nettle & Bone“, eine erfrischend andere Fantasy-Geschichte, die ich im Jänner nicht aus der Hand habe weggeben können. Die Autorin schreibt darin das bekannte Märchen „Die Prinzessin auf der Erbse“ aus einer ganz anderen, düsteren und überraschenden Perspektive. Neben Kinderbüchern (super: „A Wizard’s Guide To Defensive Baking“) schreibt T. Kingfisher Horrorgeschichten – diese habe ich mir noch nicht zugetraut… - Margarita Montimore „Oona Out of Order“
Ich liebe Zeitreisegeschichten! Diese setzt sich wie ein Puzzle Kapitel nach Kapitel zusammen und stellt die Frage, ob man seine Vergangenheit und seine Zukunft wirklich ändern könnte – und wollte -, wenn man die Gelegenheit dazu hätte. - Slavenka Drakulic „Die unsichtbare Frau und andere Geschichten“ (Originaltitel „Nevidljiva zena i druge price“ – ich habe das Buch in der polnischen Übersetzung gelesen)
Das Älterwerden beschäftigt mich, seit ich den 40er erreicht habe. Besser wird es zwar nicht (wie es die Damen in meiner Wirbelsäulengymnastikgruppe – ich war bei weitem die jüngste – sagten), aber zum Glück wird das Thema im öffentlichen Raum immer präsenter: Ich bin mit meinen Gedanken und Empfindungen also nicht alleine. Mein Mantra: „Älter werden ist ein Privileg.“ Es hilft. - Shirley Jackson „The Lottery“ (auch dieses Buch habe ich in der polnischen Übersetzung gelesen)
Oben habt ihr ja gelesen, dass ich mir Horrorgeschichten von T. Kingfisher (zumindest noch) nicht zugetraut habe. Ich mag das Horrorgenre grundsätzlich nicht. Auch Horrorfilme schaue ich nicht. Mit einer Ausnahme: Der „Alien“-Reihe von Ridley Scott. Vielleicht ist Shirley Jackson meine literarische Horror-Ausnahme? Denn dieses Erzählband hat mich nicht losgelassen! Mehr von Shirley Jackson ist schon auf meiner To-Read-Liste. - Ron Rash „Serena“ (in polnischer Übersetzung bei Carla*** gekauft; verfilmt mit Jennifer Lawrence und Bradley Cooper)
Das Buch erinnere an John Steinbeck und Cormac McCarthy, sagten die Rezensionen. Sprachlich hat das Buch mich zwar nicht begeistert (vielleicht lag es an der Übersetzung?) und manche der Handlungsstränge schienen mir zu einfach, aber in Summe handelt es sich um ein bis zum Schluss spannendes Buch. - Joanna Kuciel-Frydryszak „Służące do wszystkiego“ (nur auf Polnisch)
Nachdem ich zuerst ihrem Bestseller „Die Bäuerinnen“ („Chłopki“) gelesen habe, zeigt mir die Autorin nun die Welt der Hausdienerinnen im 19. und 20. Jahrhundert. Und macht mich damit erneut dankbar für die Generationen vor mir, die den (gesellschaftlichen) Fortschritt möglich machten, sodass ich heute selbstbestimmt und in Wohlstand leben kann. Ein sehr aufschlussreiches, sehr spannendes und sehr ergreifendes Buch.
* Tsundoku […] umschreibt, dass man Lektüre erwirbt, welche sich dann aber zu Hause stapelt, ohne gelesen zu werden.
** Ich werfe keine Bücher weg: Was Freund:innen und Familienmitglieder nicht lesen wollen, bringe ich zu Carla***. (Wo ich dann die Gelegenheit habe, mich mit weiteren Büchern einzudecken.)
*** Carla = Caritas Laden (Flohmarktshops für den guten Zweck)